Bürgerhaus Schneppenhausen


Grundhafte und energetische Sanierung des Bürgerhaus Schneppenhausen mit Erweiterung

  • Dachbegrünung
  • Sportboden
  • Deckenstrahlheizung
Bauherr Magistrat der Stadt Weiterstadt
 Standort  Weiterstadt - Schneppenhausen
Bauzeit 2020 - 2023
BGF 1.345 m²

Das Bürgerhaus im Weiterstädter Stadtteil Schneppenhausen wird von vielen ansässigen Vereinen als Wirkungsstätte genutzt. Der große Saal mit Bühne bietet u.a. Möglichkeiten für Veranstaltungen und Theateraufführungen. Auch wird er von Kindergärten oder Schulen für den Sportunterricht in Anspruch genommen. Eine Kegelbahn sowie ein Mehrzweck- und ein Jugendraum stehen den Bürgern ebenfalls zur Verfügung.

 

Das Bürgerhaus Schneppenhausen wurde im Jahr 1961 unter der Regierung des damals hessischen Ministerpräsidenten Dr.h.c. Dr.E.h. Georg August Zinn erbaut.

1979 wurde das Gebäude erstmals erweitert und 1986 als Sanierung um eine Metalldachkonstruktion über dem Flachdach ergänzt.

In den Jahren 2020 bis 2022 wurde das Gebäude von uns grundhaft saniert und durch einen Anbau für den Jugendraum erweitert.

Unser Auftrag für diese Baumaßnahme entstand aus einem erfolgreichen VgV-Verfahren.

Das Bürgerhaus sollte neben der energetischen Sanierung mit Dach- und Fassadensanierung auch im Innenbereich sowie hinsichtlich der Haustechnik modernisiert werden.

Des Weiteren war eine neue räumliche Struktur gewünscht, die die Anforderungen und Interessen der verschiedenen Nutzer und Vereine berücksichtigen sollte. Diese Aspekte haben wir im Vorfeld mit allen Beteiligten erörtert und bestmöglich anhand der teils unveränderlichen Gegebenheiten des Bestandes umgesetzt.

Außerdem wurde auf eine barrierefreie Erschließung des Gebäudes Wert gelegt.

 

Das Bürgerhaus, damals in Massivbauweise erbaut, erhielt eine komplett neue Gebäudehülle.

Die Außenwände wurden durch eine hinterlüftete, gedämmte Plattenfassade verkleidet und so energetisch und optisch aufgewertet.

Um mehr Tageslicht im Gebäudeinneren zu erhalten, haben wir die Fenster, im mittig des Gebäudes liegenden großen Saales, deutlich vergrößert. Der Empfangsbereich sowie auch die Jugend- und Mehrzweckräume erhielten mehrere bodentiefe Fenster, wodurch die Räume sehr hell sind und vor allem beim Jugendraum ein Blick auf das angrenzende, freie Feld möglich ist.

Alle Fenster im Gebäude wurden erneuert, teils vergrößert und unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit als Holz-Aluminium-Fenster ausgeführt.

Das Blechdach haben wir abgebrochen und das darunterliegende, ursprüngliche Flachdach saniert und extensiv mit Sedum-Gewächsen begrünt.

Im Hinblick auf den Naturschutz wurden im erhöhten Teil des Saales an zwei Seiten des Gebäudes Nistkästen für Fledermäuse in die Fassade integriert.

 

Im Innenbereich erhielten alle Räume neue Boden-, Wand- und Deckenbeläge.

Eine hochwertige Auswahl der Materialien war uns sowie auch den Vertretern der Stadt wichtig.

 

So wurden z.B. der Saal sowie auch der angrenzende kleinere Raum mit einer Wandverkleidung aus Echtholz-Paneelen mit Akustik-Elementen versehen und einem Parkett-Sportboden (Schwingboden) ausgeführt. Eine Paneel-Deckenstrahlungsheizung an der Decke dient als Heizung für den Saal, darin integriert sind neben der Beleuchtung ebenfalls Akustikpaneele.

Durch die Deckenstrahlheizung wird eine ausgesprochen energieeffiziente Beheizung des Großraums möglich, die auch schnell reagierend variabel eingesetzt werden kann.

Für die Nutzung sportlicher Aktivitäten werden neben dem Schwingboden, in geringem Umfang Sportgeräte vorgehalten, die dem Kinder- und Breitensport dienen.

 

Die an die Saalerweiterung angrenzende Aufwärmküche erhielt eine öffenbare Anrichte zur Sicherstellung der Getränke- und Speisenausgabe bei Veranstaltungen.

 

Weiterhin wurden die Zugänge zur Bühne optimiert. Neben zwei Treppen seitlich der Bühne, gibt es einen barrierefreien Zugang über einen Plattformlift. Dieser kann auch zum Materialtransport, beispielsweise eines Klaviers, genutzt werden.

Um die erforderlichen Deckenhöhen im Bereich der Treppen und des Liftes zu erreichen, war es notwendig, Teilbereiche des Bestandsdachs zu öffnen und anzuheben.

 

Alle Sanitär- und Umkleideräume, sowie Lagerräume wurden komplett erneuert und für die heutigen Ansprüche neu ausgestattet.

 

Die Gebäudetechnik wurde komplett erneuert. Die Beheizung erfolgt über einen Gasbrennwertkessel für Brauchwasser und Heizung. Für darüberhinausgehende Installationen in Form von Solarthermie, resp. Photovoltaikanlagen konnte der Bauherr sich noch nicht entscheiden. Eine ergänzende Nachrüstung ist vorgesehen.

 

Die Wandmalereien an der Fassade des Gebäudes, welche einen Teil der Geschichte des Ortes darstellten, wurden vor Beginn der Baumaßnahme professionell sichergestellt und sollen später seitens der Stadt im Gebäude in Form von Kunstdrucken wieder sichtbar gemacht werden bzw. werden die zeitgenössischen Darstellungen im Stadtarchiv der Bevölkerung zugänglich bleiben.